Maelstorm Atoll
Maelstorm Atoll
Das Maelstorm Atoll ist ein gaianisches Naturwunder nördlich von Fishbone Bay in der Median Sea: ein Kreis aus Inseln und Riffen, die sich langsam spiralförmig um die ruhige Kern-insel drehen. Diese Bewegungen verursachen starke Strömungen und Winde, die das Atoll wie einen beständigen Mahlstrom erscheinen lassen. Wer mit dem Schiff zu nahe kommt, gerät in das kreisende Band aus Wellen, Strömungen und Klippen und muss um sein Leben kämpfen. Die äußeren Inseln bewegen sich etwa 20 Kilometer am Tag und brauchen knapp 40 Tage für eine komplette Umrundung. Die Strömung zwischen den Inseln ist deutlich stärker und die Winde wechseln innerhalb des Atolls häufig die Richtung.
Die einzige ruhige Stelle befindet sich im Zen-trum: eine 27 Kilometer durchmessende, unbewegliche Insel, Heimat der Maelstorm-Axacotl. Hier leben die amphibischen Humano-iden in Stranddörfern und Riffhöhlen, abgeschottet von den großen Handelsrouten, doch tief verbun-den mit dem Meer und dem Rhythmus des Atolls.
Städte & Dörfer
Königsdorf
Das Königsdorf ist das Herzstück des Maelstorm-Atolls und die größte Ansiedlung der Axacotl. Mit über 300 Bewohnern wirkt es für ihre Verhältnisse wie eine Metropole. Es liegt nicht direkt an der Küste, sondern etwa zwei Kilometer vom Strand entfernt inmitten dichter Vegetation. Mittelpunkt ist ein großer, salziger Binnen-See, der durch ein Netz unterseeischer Höhlen mit dem offenen Meer verbunden ist. Diese Höhlen dienen den Axacotl sowohl als Fluchtwege wie auch als spirituelle Orte, man glaubt, dass die Geister der Ahnen durch die Strömungen hierher zurückkehren. Die Behau-sungen bestehen aus geflochtenen Wasser-pflanzen, Korallenskeletten und glitzernden Muschelschalen, die in kunstvollen Bögen errichtet werden. Auf Plattformen aus Riesen-muscheln oder großen Steinen thronen Versammlungskreise, in denen König Oxtlan Yul’Mara und sein Rat der Schamanen beraten.
Um den See herum sind rituelle Stätten verteilt: Steinkreise, mit Algen bewachsene Altäre und leuchtende Kristalle, die bei Zeremonien in Schwingung versetzt werden. Hier werden Entscheidungen gefällt, Feste gefeiert und Bündnisse geschlossen. Trotz seiner Größe wirkt das Dorf nicht chaotisch, die Strukturen folgen dem Fluss des Wassers und der Bewegungen des Sees.
Riffhöhlen-Kolonien
Entlang des äußeren, sich ständig drehenden Riffbandes existieren vier große Riffdörfer, die den eigentlichen Lebensnerv des Volkes bilden. Diese Kolonien sind tief in die Kalkstrukturen der Korallen gebaut und bestehen aus verzweigten Wohnhöhlen, unterirdischen Lagunen und geheimnisvollen Gängen, die nur den Axacotl bekannt sind.
Die Eierhöhlen sind die heiligsten Orte dieser Gemeinschaften: tiefe, warme Wasserkuppeln, in denen Generationen von Axacotl ihre Eier unter strenger Bewachung ausbrüten. Hier darf kein Außenstehender je eintreten. Daneben existieren Wohnhöhlen, die mit Algenvorhängen, Muscheln und Korallen geschmückt sind, sowie Gemeinschaftshöhlen, in denen Nahrung zuberei-tet oder Geschichten weitergegeben werden. Besonders eindrucksvoll sind die Resonanz-kammern: natürliche Luftblasen, die von Schamanen zur Stärkung ihrer Magie genutzt werden. Hier hallen Stimmen mehrfach nach, und die Axacotl glauben, dass die Elemente selbst durch die Höhlen antworten. Die Kolonien sind lebendig, doch gefährlich für Fremde, Strömungen, scharfe Korallen und Wach-dienste sorgen dafür, dass Eindringlinge selten weit kommen.
Stranddörfer
An den Stränden der Zentrumsinsel existieren die kleineren, oft vergänglichen Stranddörfer der Axacotl. Diese Ansiedlungen bestehen nur aus einfachen Hütten, die aus Palmenblättern, Reisig und Treibholz errichtet werden. In ihnen leben meist zwischen 20 und 50 Bewohner, Fischer, Sammler, Sandwerker und ihre Familien.
Die Dörfer sind pragmatisch, oft nur für einige kurze Zeiten angelegt. Wenn die Strömungen die Inseln zu sehr aufwühlen oder ein Sturm sie bedroht, verlassen die Axacotl ihre Hütten und ziehen weiter, manchmal in ein anderes Dorf, manchmal zurück in die Riffhöhlen. Dennoch haben auch diese Orte eine gewisse Schönheit: Netze aus Seegras hängen zum Trocknen über hölzernen Gestellen, Kinder spielen in den flachen Lagunen, und nachts erleuchten leuchtende Quallen oder Laternen aus Schalentieren die Küste.
Viele Stranddörfer sind zugleich Tor zum Meer: Hier finden Rituale statt, bei denen Opfergaben den Gezeiten überlassen werden. Kleine Heiligtümer aus gestapelten Steinen oder ge-schnitzten Korallen markieren diese Orte. Auch dienen die Stranddörfer als erste Anlaufpunkte für seltene Außenstehende, vorsichtig, misstrauisch, aber nicht sofort feindselig.
Besondere Orte
☻ Der Mahlstrom
Das Zentrum des Atolls ist von gewaltigen Strömungen umgeben, die Schiffe vom Kurs abbringen. Unter Wasser bilden sich Tunnel, durch die Axacotl sicher schwimmen können. Die Erschwenis auf Schiff steuern ist +6 und nur Schiffe mit weniger als 1,20 Meter Tiefgang laufen hier nicht auf die Riffe auf.
☻ Die Riffhöhle von Xaltan
Eine der größten Brutstätten des Volkes. Die Höhle ist durchzogen von biolumineszenten Korallen und dient als heiligster Ort der Fruchtbarkeit. Fremde, die hier ohne Erlaubnis eintreten, erhalten die schwerste Strafe: Ertränken mit schweren Steinen im Schattenloch
☻ Das Schattenloch
Ein über zwei Kilometer tiefer Unterwasser-Schlund im Südwesten des Atolls. Hier ist vor fast 40 Jahren ein Portal zur Schattenwelt geöffnet worden. Immer wieder kommen dennoch aus der Tiefe Schattenwesen hervor. Zum Tode Bestrafte werden in diesen Schlund versenkt.
☻ Der Gesang der Inseln
An bestimmten Nächten hört man von den rotierenden Inseln ein tiefes Grollen, als würden sie miteinander sprechen. Schamanen deuten dies als Unterhaltung der Götter. Woher dieses Grollen kommt ist nicht bekannt.